CB1100F Super-Bol d'Or



Ein neues Schätzchen bereichert nun meine Sammlung, eine SC11. Da meine CB750K auf den Aufbau wartet und ich die Saison gerne fahren möchte, habe ich mich zum Kauf der Maschine entschieden.

Die "große" Bol d'Or CB1100F wurde 1983/84 gebaut,  hat 1100ccm und basiert auf der SC09, der finalen CB900F. Sie hatte serienmäßig bereits eine Kastenschwinge und eine 39mm-Gabel mit Antidive-System. Die Bremse hat vorn wie hinten Doppelkolben. In Deutschland wurde sie mit 100PS verkauft, damals die "freiwillige Selbstbeschränkung" der Hersteller, im Ausland hatte sie 108PS.

Die Maschine, die ich gekauft habe, wurde im Mai 2010 abgemeldet und braucht etwas Arbeit, ist aber eine gute Basis. Sie hat einen Superbikeumbau mit LSL-Basis und einem ALU-Lenker von Lucas. Der original schwingend aufgehängte Motor ist auf starre Halterung umgebaut. Konis hinten runden das Bild ab.

Als erstes stand eine Bestandsaufnahme an, damit ich die benötigten Ersatzteile möglichst komplett bestellen konnte. Dazu möchte ich ein paar Modifikationen in den Aufbau einfließen lassen. Die Maschine hat ja bereits einen Umbau auf Superbike-Lenker, doch ist der aus Alu, ich möchte jedoch Ochsenaugen, also habe ich einen Stahllenker von LSL in schwarz geordert. Die Ochsenaugen habe ich noch, ein neues Blinkrelais kam gleich auf die Liste. Ein Klarglasscheinwerfer soll für mehr Licht sorgen. Ein Gepäckträger, der die originalen Haltepunkte vom Griffbügel nutzt, ist beim Kauf dabei gewesen, will jedoch gründlich überholt werden. Ein K&N-Filter wird für die Beatmung sorgen. Da bereits Konis in gutem Zustand verbaut sind, brauche ich da nichts machen.

Letztlich ist noch das Ziel da, die 11er auf die offene Leistung von 108PS umzubauen und eintragen zu lassen. Die Auspuffanlage ist bereits auf die schweizer Version umgerüstet, sprich die Drossel wurde entfernt. Die deutsche Ausführung wurde mit Röhrchen, die den Auslass auf einen Durchmesser von 10mm reduzierten sowie anderen Hauptdüsen auf 100PS gedrosselt. Die benötigten Düsen (115er statt der originalen 108er) habe ich natürlich gleich mitbestellt.

Vor dem Bauen stand das Aufbocken an, ein Problem ohne Hauptständer. Hinten konnte ich mit einem Montageständer unter die Schwinge fassen, aber vorn war etwas Überlegung nötig. Letztlich habe ich den unteren Motorbolzen herausgenommen, durch eine Gewindestange ersetzt und nach Außen Hülsen untergelegt. So hatte ich die nötigen Auflageflächen für den Hub-Bock.

Die angebauten Spiegel sind zwar original, doch leider in einem schlechten Zustand, mit Kratzern und einer Beule. Daher werden erst einmal verchromte verbaut. Die originalen werden bestimmt irgendwann auftauchen.

Als erstes kam die Bremsanlage dran, die ich komplett überholt habe. Ein Zerlegen zeigte, daß die Bremskolben mal mit einer Zange malträtiert wurden, also brauchte ich die neu, ebenso die Dichtungen. der HBZ mußte ebenso überholt werden. Stahlflexbremsleitungen komplettieren die Überholung. Die Sättel habe ich zunächst gereinigt, die beiden vorderen danach verschliffen und mit bremsflüssigkeitsfestem Lack lackiert. Die restlichen Teile konnte ich wiederverwenden. Natürlich kamen gleich neue Bremsbeläge von Lucas in die Sättel. Den Bremsscheibenschutz aus Metall habe ich in meinem Fundus gefunden, geschliffen und neu lackiert.

Als HBZ ist die 4-Schrauben-Version der SC01 verbaut, den ich erstmal überholt habe. Wenn ich mal einen originalen finden werde, kann dieser an einer anderen Maschine weiterverwendet werden. Komplett zerlegt, gereinigt und verschliffen habe ich ihn in mattschwarz lackiert, danach mit einem neuen Überholsatz und einer neuen Behälterdichtung montiert. Natürlich bekam die Armatur auch einen neuen Bremsgriff.

Zwischendrin habe ich mal die Seitendeckel poliert. In dem oberen ist unten ein kurzer Riss, der aber nicht auffällt. Die Dekore und auch der Aufkleber für das Helm-Schloss sind sehr gut erhalten.

Die Kupplungsarmatur ist mal nach einem Sturz gebrochen und geschweißt worden. Da ich in meinem Teilefundus noch eine gute gefunden habe, wurde die überholt, ebenfalls neu lackiert und mit einem neuen Griff versehen.

Zwischendrin habe ich das Cockpit überholt. Am Tacho ist leider die Welle vom Tageskilometerzähler abgebrochen. Erstmal habe ich das Loch zugeklebt, werde mich aber nach Ersatz umschauen, ob es ein anderes Instrument wird oder ich zwei Armaturen zum überholen schicke wird sich noch finden. Der Armaturenträger war etwas krumm, ließ sich aber leicht richten, so daß bald das Cockpit gut gereinigt wieder an seinen Platz kam.



Die Vorderradfelge hat keinen(!) Schlag, nach einer Grundreinigung schaut sie wieder sehr gut aus. Da der alte Reifen von 2006 ziemlich abgefahren ist, kam gleich ein neuer BT45 drauf. Der hintere Reifen ist von 2008 und vom Profil her fast neuwertig, bleibt daher drauf.

Beim vorderen Schutzblech ist an einer Ecke Lack abgeplatzt, leider wirkt durch die dicke Farbschicht beim Beilackieren das Blau viel dunkler.

Den Rücklichtträger habe ich abgeschliffen, danach die Aufnahmen für die hinteren Blinker entfernt. Neu lackiert konnte er dann wieder verbaut werden.

Wieder ist eine Ersatzteillieferung gekommen, unter anderem die Hülsen, die in die Verschraubung vom Schutzblech gehören sowie die Kabelführung der Tachowelle. So konnte ich das Schutzblech und die Vorderradfelge montieren. Mit den Hülsen steht auch das Schutzblech wieder gerade.

Die Bremssättel vorn sind auch schon montiert, nur die Schrauben müssen noch auf Drehmoment angezogen werden

Die Liste der Teile, die fehlen, verschlissen sind oder aber nicht original, wird langsam länger. Optimierungen sind also in Zukunft möglich. Allmählich merke ich, wie selten die Maschine ist, wie rar dementsprechend 11er-spezifische Teile. So sind z.B. die Kappen der Antidive-Einstellung, die nur an der 11er und der CBX750 verbaut wurden, seit langem nicht mehr lieferbar. Die CB900F SC09 hatte zwar auch die 39er Gabel mit Antidive, aber nicht die Verstellung an den Gabelholmen.

Jetzt habe ich nach der Reinigung und Überholung von Bremse und Felge die Front zusammengebaut, wobei ich auch die Ochsenaugen gleich mit installiert habe. Die Maschine habe ich dabei gerade ausgerichtet, denn die Ochsenaugen haben kleine Ecken, die in Aussparungen am Lenker kommen. Diese korrekt zu setzen war recht schwierig. Außerdem habe ich auch die Bohrungen für die Armaturen angebracht.

Den Scheinwerfereinsatz habe ich gereinigt, poliert und mit einem Klarglaseinsatz versehen.

Das elektronische Blinkrelais ist montiert und der Kabelbaum entsprechend fertiggemacht, teilweise neu umwickelt. dazu habe ich selbstschweißendes Gummiband.

Die Hupen und der Bremsverteiler sind auch wieder montiert. Ein letzter Test: Die Elektrik funktioniert!

Optimierungen sind möglich, aber auf später gelegt. So werde ich später wie bei der 750er Abblend- und Fernlicht über Relais schalten.

Heute kam der Rest der Elektrik an die Reihe. Die Stromversorgung für das Navi ist fertig, die Elektrik selber einmal zerlegt und wieder neu zusammengesetzt. Irgendwer hatte mal alles zwar technisch richtig aber ansonsten falsch verlegt. Nun passt es wieder. Der Bremslichtschalter der Bremspumpe war auch defekt, aber dank meinem Teilelager ist sowas kein Problem. Heute kam dann auch der Batterieträger mit der Werkzeughalterung, so konnte ich die auch gleich verbauen.

Nach dem Tausch der OKIs (es waren welche von NEC verbaut, original gehören aber rote OKIs an die Maschine) habe ich die Führung vom Kabelbaum optimiert. Dann ist die Maschine oben herum fertig.

Nebenher mußte ich heute eine Sicherung wechseln und stellte fest, daß es sehr umständlich ist, dafür den kompletten Lenker mit Trägern abzubauen. Daher werde ich den Sicherungskasten hinter den Seitendeckel verlegen. Ob ich den originalen Sicherungskasten als Blindkasten unter dem Lenker lasse, weiß ich noch nicht. Schöner wäre es, wenn der dann verschwinden würde. Dazu bräuchte ich aber eine Abdeckung für die Steuerkopfschraube.

Gestern kam dann auch der Hauptständer, ein Kauf bei eBay. Meine Freude war groß, der Ständer entpuppte sich als neuwertig. So spare ich mir das Lackieren und kann den direkt verbauen.

Heute ging es weiter: Als erstes habe ich die Auspuffanlage demontiert, Dann ging es an den Motor. Alles gründlich mit Radglanz eingesprüht, einwirken lassen und nachfolgend gründlich den Motor mit Pinsel und Bürste gereinigt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Nachfolgend ging es an die Montage des Hauptständers, ein einfaches Unterfangen. Nun war es soweit, der Montageständer konnte verschwinden, die Maschine steht nun auf dem eigenen Ständer.

Es war noch Zeit, also habe ich die Felge und nachfolgend die Schwinge demontiert. Dabei mußte ich leider feststellen, daß die unteren Gewinde der Konis defekt sind. Gut, daß ich in meinem Ersatzteilbestand noch einen Satz Ikons habe, vor kurzem neuwertig gekauft.

Bei den Konis werde ich Helicoils einsetzen, diese dann auf Lager legen. Denke, das hält.

Nun liegen alle Teile zum Reinigen bereit.

Der neue Kettensatz wurde heute geliefert, gerade passend. So kann es direkt weitergehen.

Tagewerk eines Abends: Ich habe das Motorrad von unten gereinigt und die Fußrastenplatten geputzt. Dann kam die Schwinge dran, mitsamt der Anbauteile. Den Kettensatz habe ich auch montiert, vorher natürlich den Bereich um die Ritzelaufnahme und den Seitendeckel gereinigt. Auf dem alten Ritzel saß sogar noch die Ritzelführung nebst dem seltenen metallarmierten Gummiring. Als alles sauber war, ging es an die Montage, bei der ich staunte, wieviele Schrauben falsch waren und wieviele Unterlegscheiben fehlten.

Das Einstellen der Kette ging gut von der Hand und die neuwertigen Ikons machen sich gut an der Maschine. Den Kettenschutz zu reinigen war eine ziemliche Schmiererei, so verklebt war er von innen mit Kettenfett.

Heute kam wieder eine Teilelieferung an, geradezu "just in time". Inhalt: Ein originaler Lichtmaschinendeckel in klasse Zustand, die fehlenden Gabelkappen für die Antidive-Verstellung und ein Heckbürzel. So konnte ich direkt loslegen.

Die Lima war schnell demontiert, war auch gut so, denn der Träger der Limakohlen war gebrochen. Aber Ersatz hatte ich da. Nebenher habe ich gleich den Rotor durchgemessen: 5,4 Ohm Widerstand, ein super Wert. Also gleich alles montiert.

Als nächstes kam die Bremse hinten dran, montiert und entlüftet funktioniert sie einwandfrei. Ob ich den frisch lackierten Bremsscheibenschutz allerdings dran lasse, weiss ich noch nicht. Irgendwie gefällt mir der noch nicht.

Dann ging es an den Motor: Ich habe das Öl abgelassen und die Ölwanne demontiert. Die Stunde der Wahrheit. Gekauft habe ich die Maschine mit einem Tachostand von knapp 40.000km, nicht viel für 28 Jahre. Ob die Angabe realistisch ist, wird die Zeit zeigen, die Ölwanne wurde jedenfalls noch nie abgenommen. Drin fand sich auch nicht viel: Ein paar Metallstückchen, die wohl noch der Produktion entstammen, ein Stück Grat, zwei Stücke Gummi, was ich nicht zuordnen kann und etwas Dichtung. Der Filter selber war fast sauber. Da keine Dichtungsorgien zu finden sind, gehe ich bis dato von einer korrekten Kilometerangabe aus. Nach einer gründlichen Reinigung konnte ich die Ölwanne wieder anbringen. Öl habe ich gleich aufgefüllt und den Motor drehen lassen, nach kurzer Zeit war auch Öldruck aufgebaut. Ein gutes Zeichen.

Hier noch einmal der Wanneninhalt getrocknet: Vieles ist einfach nur Dreck.

Nun ging es an die Auspuffanlage: Ich habe sie gereinigt und poliert, danach fand sie wieder ihren Platz an der Maschine. Die Montage war doch recht schwierig, da man dazu tausend Hände braucht.



Schade nur, daß die rechte Fußrastenplatte verbogen ist, so passt der Halter der Anlage nicht. Doch an so eine Platte wird dranzukommen sein.

Nebenher noch ein Bild von den seltenen Gabelkappen. Sie wurden nur an drei Maschinen im Honda-Programm verbaut und sind längst nicht mehr lieferbar.

Jetzt kamen die Bremsen vorn an die Reihe, wie schon erwähnt, Stahlflexbremsleitungen von Lukas. Die Leitungen waren schnell montiert und justiert. Das Entlüften dauerte aber recht lange. Nebenher kam auch gleich die Tachowelle an ihren Platz.

"Just in time", wie ich das liebe: Zwei Tage konnte ich nichts machen, da ich Termine hatte, heute Abend komme ich nach Hause, und der Nachbar hat ein Paket für mich, die Fußrastenanlage ist da. Ausgepackt und gefreut: Wirklich gute Ersatzteile, selbst die Fußrasten hinten sind in sehr gutem Zustand, klappen einwandfrei ohne zu wackeln!

Also noch poliert und beide Seiten getauscht, alles passt, auch die Auspuffanlage sitzt. Alle Abstände sind gleichmäßig, also ist das Heck auch absolut gerade.

Hier noch ein Blick auf die linke Seite, die vorher verbogen war.

Symmetrie, wie ich sie liebe!

Als nächstes geht es beim Motor weiter: Zündkerzen und Luftfilter sind bereits getauscht, heute kamen noch die 115er Düsen in den Vergaser, eine ziemliche Fummelarbeit. Dann startete der erste Probelauf. Die Maschine sprang prompt an, lief auch recht rund.

Dann ging es an das Synchronisieren. Nach leichten Korrekturen lief die Maschine gleich runder. Das Gemisch stellte ich auch ein, dazu messe ich die Krümmertemperatur, sie sollte um maximal 10° C differieren. Da das Synchronisieren recht lange dauerte, werde ich das Gemisch nach einer ausgiebigen Probefahrt noch einmal nachregulieren. Die Ventile werde ich erst nach den ersten kleineren Touren vermessen, da der Motor recht lange stand. Als letztes habe ich die Ablaufschläuche für die Vergaser angebracht. Dazu führe ich die einzelnen Schläuche über Verteiler zusammen, damit nur ein Schlauch nach unten geführt werden braucht.

Als nächstes ging es an den Lacksatz. Die schwarze Gummistoßkante um den Tank habe ich entfernt, dann den Tank poliert. Sitzbank und Seitendeckel waren schnell angebracht, wobei ich die Gummihülsen für die Nippel der Seitendeckel teils erneuert habe.

Fertig! Ich freue mich schon auf die erste Proberunde.

Nun kann der TÜV kommen, mein Ziel, zur Saison eine neue Maschine zu fahren, habe ich in 31 Tagen erreicht!

Es geht an die Feinheiten: Der von einem Vorbesitzer gebastelte Kennzeichenträger gefiel mir nicht, nun habe ich das originale Teil in gutem Zustand bekommen. So sieht sie gleich viel besser aus *dream*.

Endlich TÜV:

Alles, was ich umgebaut habe, ist auch eingetragen:
- ungedrosselte Leistung 81kW / 108 PS ("durch Ausbau der Reduzierungshülsen im Endschalldämpfer"), natürlich mit den entsprechenden Geräuschwerten
- Lenker LSL
- Ochsenaugen als einzige Blinker
- Stahlflex-Bremsleitungen vorn
- Reifen Bridgestone BT45
- Reifen Michelin PilotActive
- die alten Reifensorten sind alle ausgetragen
- Ikon-Stoßdämpfer hinten (wahlweise, die Koni blieben wahlweise eingetragen)
- Eckert 4in1-Anlage (wahlweise, mit entsprechenden Geräuschwerten)

Sie ist zugelassen! Nur die Kennzeichengröße ist noch ein Diskussionsthema....ich wollte nicht das neue Kennzeichen, passt nicht zu einer fast 30 Jahre alten Maschine. Aber da fehlten 2mm, um das Zulassungssiegel anzubringen! Ich sag da mal (erstmal) nix zu.






Für den nächsten Winter werde ich noch einige Teile brauchen, um die Maschine zu optimieren:
- Der Sicherungskasten wird unter einen Seitendeckel gelegt, der unter dem Lenkkopf wird damit nur noch leer verschraubt sein. Hintergrund ist, daß bei dem Superbike-Umbau die Schrauben vom Sicherungsdeckel verdeckt sind, also zum Wechsel der Lenker abmontiert werden muß.
- Tacho mit Tageskilometerzähler, denn der ist leider abgebrochen. Alternativ lasse ich den Tacho überholen.
- Ein Tank ohne Beulen wird an der Maschine bestimmt besser aussehen.
- Sturzbügel (die SC11 braucht die, die auch an die SC09 passen)
- Außerdem werde ich wohl wie bei der CB750K Haupt- und Fernlicht über Relais schalten, um die Schalter zu entlasten und die Leistung der Scheinwerfer zu erhöhen.

Der kleine Gepäckträger ist nun bei einem Freund, der die Bohrungen verschließen und den Träger nachfolgend in Seidenmatt pulvern läßt.

Die erste Ausfahrt!
Anlassen, vorsichtig losfahren und schauen, was der Motor macht, wie das Maschinchen läuft. Die Auspuffanlage ist recht leise, der Motor läuft turbinenartig, ohne Leistungsloch. Ich habe die Maschine allerdings kaum gedreht, wollte sie schonend einfahren. Der Motor hat Power ohne Ende, die angegebenen knapp 40.000km scheinen wirklich zu stimmen.
Kleine Mängel zeigten sich allerdings auch: Der Anlasserfreilauf macht Geräusche, vor den ersten großen Touren werde ich den noch austauschen.
Enttäuschend ist die Bremse: Trotz der Überholung des HBZ ist sie sehr indirekt, greift nur zögerlich. Mal schauen, ob die Beläge noch etwas einlaufen, ansonsten werde ich auf den originalen HBZ umrüsten. Gelochte Bremsscheiben von Eckert würden auch viel bringen, aber die sind recht selten.
Das Fahrwerk selbst ist etwas schwammig, da bin ich doch verwöhnt von meiner gut eingestellten und optimierten CB750K. Ich denke, da bieten sich noch einige Optimierungsmöglichkeiten.
Außerdem wird das Zündkerzenbild zeigen, ob die Bedüsung korrekt ist. Mittlerweile habe ich den kompletten Ersatzteil-Katalog, und laut dem hat auch die offene Version 108er Düsen. Allerdings braucht der K&N-Filter etwas fetteres Gemisch.
Gespannt bin ich auch auf den Ölverbrauch. Qualmen tut sie kaum, ein gutes Zeichen!
Außerdem funktioniert der Tageskilometer nicht, die Welle ist abgebrochen. Entweder ich finde kurzfristig einen guten Tacho mit ähnlicher Kilometerzahl oder ich werde einen einschicken, auf den Kilometerstand bringen lassen und auch sonst überholen lassen. Ein funktionierendes Instrument habe ich, doch mit anderer Kilometerzahl und verbeultem Bördelring.

Den Anlasserfreilauf habe ich heute gleich ausgetauscht.
Laut meinen Informationen sollte er anders aussehen als der der 900er, doch mechanisch passen. Tatsächlich war er absolut identisch, vielleicht wurde er schon einmal getauscht. Auf dem Bild sieht man deutlich, daß die Federsitze kurz vor dem Durchbruch sind. Außerdem hat die Welle deutliche Rattermarken. Gut, daß mein Ersatzteillager auch in solchen Ersatzteilen gut bestückt ist. So war der Austausch in 1 Std. erledigt.


Die erste längere Tour....endete nach ca. 30km! Erst gingen die Blinker nur noch schwach, dann stotterte die Maschine, schließlich blieb ich an einer Ampel liegen. Nach längerem Warten kam ein Möppfahrer und versuchte, mich anzuschieben, leider vergeblich. Überbrücken mit Hilfe eines freundlichen Autofahrers (ich danke für die Hilfsbereitschaft) half, ich konnte ohne Licht nach Hause fahren (die Bolle fährt auch ohne Lima). Mein Verdacht einer defekten Lichtmaschine bestätigte sich. Ein Austausch brachte Besserung, doch erst das Abziehen der Rotorflächen mit 1000er Schleifpapier führte zu vernünftigen Ladestromwerten (13,2V im Standgas und 14,3V bei ca. 3500 U/min). Nebenher stellte sich heraus, daß ein Rotor von Yamaha verbaut ist, da das Abziehergewinde nicht passt. Nun hoffe ich, daß die nächste Tour besser verläuft.

Die ersten Touren (ca. 700km) sind gefahren, auch ein Turn auf der Bahn, wollte doch mal schauen, was das Maschinchen bringt. Selbst bei 190 kommt der Motor beim Hochdrehen noch, doch Spass macht das nicht mehr, aufrecht sitzend hängt man wie ein Segel im Wind. Außerdem bekommt sie ab ca. 200km/h Magerruckeln, der zusätzliche Benzinfilter scheint zu klein im Durchlass zu sein. Außerdem steigt der Verbrauch über alle Maßen: 10 l/100 km hab ich noch nie mit einem Mopped überschritten.
Immerhin bin ich ca. 160km mit Sozia gefahren: Eine schöne Reisemaschine, Sozia war sehr zufrieden.
Als erstes muß die Sitzbank überarbeitet werden, sie ist zwar abgepolstert, aber so weich, da tut der Hintern viel zu schnell weh.
Leider hat der Motor doch einen gesunden Ölverbrauch, genaueres muß ich erst mit der Zeit ermitteln. Zumindest die Ventilschaftdichtungen scheinen knüppelhart zu sein. Naja, der nächste Winter kommt bestimmt.


Ich habe lange nach einer praktikablen Lösung gesucht, schnell und unkompliziert die Batterie im Motorrad aufzuladen. Mit einer zusätzlich angebrachten Eurosteckdose habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, da bei Regen die Dosen trotz Abdeckung nicht wasserdicht sind. Verkleidete Maschinen sind da im Vorteil, da die Steckdosen geschützt angebracht werden können.
Dann stieß ich auf dieses System: MagCode PowerSystem, eingesetzt im Bootsbereich, aber auch bei Feuerwehren etc., da absolut wasserdicht und genial einfach. Der Port hat vorn nur 2 kleine Kontaktpunkte, von hinten hab ich die Anschlüsse abgedichtet.

Der Stecker dazu hat einen Magnetanschluß, der zugleich auch erst den Kontakt herstellt. Genial, finde ich.

Ich habe die feinen Vibrationen, die die Maschine durch die direkte Motorverschraubung hat, doch unterschätzt. Erst fiel eine Schraube aus dem Zifferblatt vom Drehzahlmesser, dann riß das Zifferblatt vom Tacho durch, zum Schluß brach der Zeiger vom Tacho ab. Da ich mittlerweile Preise für die Instrumentenüberholung erfragt habe, suche ich doch lieber gebrauchte Instrumente. Bis dahin sind erst einmal funktionierende Uhren angebaut, die leider durch die verbeulten und verwitterten Bördelränder optisch nicht überzeugen. Den Armaturenträger habe ich zusätzlich mit Gummies unterlegt. Vielleicht halten die Instrumente nun länger.

Instrumente, nächster Versuch. Den Tacho habe ich aus einem im uns allen bekannten Auktionshaus als Teil eines Cockpits ersteigert, der Drehzahlmesser entstammt der 900er, die noch auf den Aufbau wartet. Zumindest die Ringe sind nun beulenfrei. An den anderen Tachostand werde ich mich noch gewöhnen müssen.

Ich sammel langsam die Ersatzteile, die ich für die Winterarbeiten brauche: Einen kompletten Dichtungssatz habe ich hier, neue Kupplungsfedern, einen großen Benzinfilter mit 8mm-Anschlüssen, demnächst besorge ich noch die für den Elektrikumbau notwendigen Relais. Außerdem baue ich einen Sicherungsträger der CB750K oder der CB400N auf ein langes Kabel um, damit ich nicht zum Sicherungswechsel den Lenker abnehmen muß. Schön wäre auch ein Lenkerträger von LSL, der sieht besser aus als die montierten Träger. Dann geht auch der Zündschlüssel leichter ins Schloß. Allerdings ist der recht teuer. Also heißt es Warten und den Markt beobachten.

Durch Zufall kam ich an einen 2. Satz Felgen für meine 1100er, super Zustand, mit einem ausgezeichneten Rundlauf. Nun hab ich Wechselfelgen, kann so auch einen 2. Satz Reifen ausprobieren.

Die Felgen habe ich sofort gereinigt und poliert, außerdem einen Satz Bremsscheiben der SC09 montiert. Die Scheiben unterscheiden sich von denen der SC11 nur durch die schwarze Lackierung statt der goldenen.

Sobald ich von Continental die Freigabe des ContiGo! habe, werde ich mir einen Satz aufziehen lassen. Leider wird das wohl etwas dauern, ich habe aber bereits meine Maschine für einen evl. Fahrtest angeboten.

Am 18. August war es endlich soweit. Die Maschine war ruckzuck auf dem Anhänger verzurrt und es ging in das niedersächsische Einbeck. Die dort ansässige Firma MBS Motorcycles macht die Abnahme für den ContiGo!

Die Firma ist genial, alleine schon so einen Besuch wert. Selbst komplette Maschinen incl. Rahmen werden dort von Hand gefertigt, Ausstattung und Motorleistung natürlich komplett nach Kundenwunsch.

Ruckzuck war die Maschine komplett aufgehängt. Die Reifen wurden auf den neuen Satz Felgen aufgezogen, hinterher traditionell von Hand gewuchtet. Dann habe ich die Bremsscheiben der 11er umgeschraubt, will doch die goldenen Scheiben an meiner Maschine haben. Natürlich hab ich bei der Montage die Dichtungen unter den Scheiben erneuert. Nachfolgend kam die recht lange und ausgiebige Testfahrt.

Fertig, frisch bereift und fertig für die Heimfahrt. Die Tests waren erfolgreich, die Maschine läuft nach Aussage von Heike hervorragend mit den neuen Sohlen.

Nachfolgend bekam ich eine vorläufige Freigabe, damit ich bei einer Kontrolle keine Probleme bekomme. Inzwischen ist die Freigabe auf der Homepage von Continental online und als Download verfügbar.

Hier sieht man das Profil des ContiGo! Bereits einige hundert Kilometer gelaufen. Gut sieht man, daß der Vorderreifen keine Mittelrille hat, dies läßt mich hoffen, daß der Conti nicht das typische Problem seines Konkurrenten BT45 aufweist, die Auswaschungen des Profils mit nachfolgendem Shimmy. Die Touren, die ich mit dem Reifen gefahren bin, lassen mich hoffen. Der Reifen ist sehr fahrstabil, mir gefällt er.

Winterzeit, die Saison ist zuende. Als erstes kam der große Service, Ölwechsel mit Filter, Ventile einstellen sowie die Steuerketten kontrollieren. Das abgelassene Öl war sauber, keine Späne oder ungewöhnlichen Partikel lassen sich ausmachen. Bei den Ventilen brauchte ich nur 5 nachstellen, zwei hatten zuwenig Spiel, 3 zuviel. Die Steuerketten hatten volle Spannung.

Da die Dichtungen der Ventildeckelschrauben recht alt waren, tauschte ich sie gegen neue, ebenso die Schnurdichtung des Deckels.

Dann verbaute ich den neuen Benzinfilter mit größerem Durchlass.

Da ich von der Maschine ein Wertgutachten machen lassen möchte, verbaute ich den im Sommer erworbenen roten Lacksatz, quasi als Sonntagskleid. Auch wollte ich wissen, wie die Maschine in rot aussieht.

Hier noch ein Blick auf den Tank. Der Lacksatz ist wirklich makellos.

Ein Blick von vorn. Die Maschine schaut damit wirklich klasse aus, doch irgendwie finde ich sie trotzdem mit dem blauen Lacksatz schöner. Erstmal lasse ich aber diesen Lacksatz montiert, hoffe auf schönes Wetter um eine Fotoserie damit abzulichten.

Den blauen Lacksatz habe ich schön gereinigt und poliert. Er wird später wieder als Alltagskleid dienen. Dem Gutachter werde ich den Lacksatz natürlich auch zeigen, so kann er beide Lacksätze in das Gutachten aufnehmen.

Planungen für weitere Umbauten: Ein Kumpel hat jemanden gefunden, der stahlummantelte Ölkühlerschläuche anfertigt. Also habe ich die Anschlüsse von einem alten Schlauchsatz gereinigt. In Kürze werde ich ihm die Anschlüsse und die entsprechenden Maße bringen.

Auch den Umbau der Elektrik habe ich erst einmal verschoben. Der Einbau der Relais für die Beleuchtung, die ich inzwischen bekommen habe sowie das Verlegen des Sicherungskastens werde ich in Angriff nehmen, wenn ich einen passenden Sicherungskasten gefunden habe, da ich dann auch die beiden fliegenden Sicherungshalter für die Stromversorgung des Navis sowie des Ladeanschlusses mit einbinden möchte.

Der Bremsträger der CB1100R zusammen mit der skelettierten Bremsstütze. Beides habe ich schon komplett überholt und poliert. Bei der Anpassung der Hülsen für die Schwinge nahm ich eine Schwinge der 900er als Hilfe und stellte leider fest, daß sich der Sattelträger nicht spannungsfrei montieren läßt. Nun warte ich mit der Montage, bis ich die gepulverte Schwinge der 11er wieder zuhause habe. Vielleicht hat die einen anderen Aufnahmepunkt für die Bremsstütze. Wenn dies nicht so sein sollte, ist die Schwinge der CB1100R anderes aufgebaut und der Umbau hat sich erledigt.Die auf dem Foto abgebildete Stahlflexleitung werde ich dann einzeln montieren.

Zwischenzeitlich war der Gutachter da, war begeistert von der Maschine. Nun habe ich ein Classic Data-Gutachten, damit zumindest die finanzielle Absicherung, falls etwas passieren sollte. Die Maschine ist mit Zustand "2+" bewertet, den Wert werde ich nicht veröffentlichen. Trotzdem werde ich die Maschine weiter umbauen und verbessern, bis sie meinem persönlichen Anspruch von Perfektion entspricht.

Und es geht weiter. Endlich sind die Teile vom Pulverbeschichten zurückgekommen. Neben dem Rahmen und Anbauteilen meiner CB750K habe ich auch ein paar Sachen für die 11er pulvern lassen. Als erstes habe ich den Cockpitträger getauscht, die verchromte Version passt einfach nicht zum Look der 1100er.

Die neu gepulverte Schwinge ist inzwischen auch da. Momentan fehlt mir einfach die Zeit, also ist der Umbau der Schwinge, genauso wie der Umbau der Elektrik erst einmal aufgeschoben.

Den Gepäckträger habe ich zwischenzeitlich auch frisch gepulvert bekommen. Leider passen die Lochabstände nicht zum Handgriff der 11er, habe mich schon geärgert, daß ich das nicht vorher überprüft habe. Inzwischen habe ich herausgefunden, daß der Gepäckträger zur Kawasaki 750KZ gehört. Also werde ich weitersuchen, alternativ reifen in mir Pläne, nach dem Baumuster des Gepäckträgers einen passenden selber bauen zu lassen.

Meine Homepage habe ich mittlerweile um die Rubrik "Suche" erweitert, hoffe auf diesem Wege die fehlenden Teile für meine 11er zu finden.



Mit der Zeit werde ich diesen Bericht fortführen und mit Bildern erweitern...

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