Honda CB750KZ - der 2. Aufbau nach dem Unfall



Wie ich am Ende des ersten Aufbaus geschrieben hatte, hat ein Unfall sowohl mein Leben entscheidend verändert sowie auch die rote CB750K in eine Unfallmaschine mit Rahmenbruch verwandelt.
Nun ist einige Zeit vergangen, es wird Zeit, den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Ich habe ein halbes Jahr gesucht, jetzt endlich tauchte in dem uns allen bekannten Auktionshauses ein guter Rahmen auf. So war ich heute auf dem Straßenverkehrsamt und bekam die Freigaben für die Umstempelung des Rahmens auf die Fin der Unfallmaschine, so bleiben TÜV, Zulassung, Kennzeichen und alle Eintragungen erhalten. Nächste Woche erfolgt die Umstempelung, dann geht der Rahmen mit Schwinge und Anbauteilen zum Strahlen und Kunststoffbeschichten.


Schritt 1: Die Maschine

Da steht sie, scheint nur leicht beschädigt, doch wer genau hinschaut: Das Heck hängt nach unten.

Das Cockpit ist gebrochen.

Nicht nur das Rücklicht ist defekt, auch das Heckteil vom Lacksatz hat reichlich Risse.

Lampe, Cockpit, Reflektor, Armatur, Lenker usw...alles Schrott.

Selbst die Felge hat es erwischt.

Der Sturzbügel hat das meißte abgefangen.

Der Rahmen: Überall Risse in den Schweißnähten, das Heck ist ca. 5-7cm nach untengebogen.

Es geht los! In einer Schraubernacht habe ich die Maschine weitestgehend zerlegt, die Lackteile erst einmal eingelagert und alles andere zum größten Teil in Kisten verpackt.

Die nackte Maschine, ein trauriger Anblick. Schon jetzt ist absehbar, daß der Aufbau länger dauern wird als gedacht, da beim Zerlegen doch viele Schäden zutage kamen, die vorher nicht auffielen.

Hier kann man auch gut sehen, wie sehr das Heck nach unten gebogen ist.

EinBlick von hinten. Der Rahmen ist total krumm! Die schwarzen Flecke auf dem Profil sind tiefe Schnitte im Gummi.

Als nächstes werde ich den Motor ausbauen, dann alle Anbauteile am Rahmen entfernen. Ich hoffe ja, daß wenigstens die Gabel gerade ist.

Ein letzttes Bild der 750er, kurz nach dem Motorausbau. Inzwischen ist die Maschine komplett zerlegt.

Einen Teil der Anbauteile habe ich erst einmal im Keller eingelagert um Platz zu haben, vieles ist auch in der Werkstatt verteilt oder gleich im Schrott gelandet.

Vieles ist brauchbar doch einiges beschädigt. Mit einem neuen Rahmen wird der Aufbau beginnen, nach und nach werde ich die Teile prüfen und umbauen. Vorab muß aber der Motor getestet werden, da ich nicht weiß, wie lange er noch lief und ob er den Unfall überstanden hat.


Schritt 2: Rahmen

Es ist soweit, nach drei Monaten ist endlich der frisch gepulverte Rahmen in der Schrauberhöhle angekommen. Sobald ich meine anderen Arbeiten erledigt und etwas Platz geschaffen habe, geht es endlich los. Die freie Zeit zwischendrin nutze ich bereits, um die Maschine zu zerlegen.

Den Motor wollte ich zwischenzeitlich testen, doch soweit kam ich nicht, da der Vergaser ständig tropfte. Also erstmal selbigen ausgebaut: Die Machine lag nach dem Unfall solange auf der Seite, daß der Vergaser mit Motoröl voll lief, das Öl hat dann ein paar Dichtungen zersetzt. Nach der Vergaserrevision der ersehnte Druck auf den Starterknopf: Der Motor läuft, scheint nichts abbekommen zu haben. Allerdings raucht er doch heftig. Ich hoffe, daß das nur das Motoröl ist, was in der Auspuffanlage ist, genaueres werde ich erst nach dem Aufbau erfahren. Auch bin ich mir noch nicht sicher, ob ich nicht doch den revidierten 750er Motor einbaue, den ich vor einiger Zeit überholt habe. Immerhin spare ich mir damit viel Arbeit und kann dafür den Motor der K komplett überholen.

Frisch ans Werk! Die Werkstatt ist aufgeräumt und der frisch gepulverte Rahmen steht auf der Bühne. Als erstes habe ich alle Schrauben entfernt, die zum Sichern der Gewinde eingedreht waren.

Und gleich der erste Rückschlag, habe ich garnicht drauf geachtet: meine verunfallte 750er ist zwar von der Erstzulassung her nur Monate jünger, hatte aber bereits die Schwingenachse mit 16mm Durchmesser und eine nadelgelagerte Schwinge. Bisher dachte ich, das wäre ein Nachrüstkit gewesen, mittlerweile bin ich schlauer: Die älteren Modelle hatten die 14er Achse und Kunststoffbuchsen als Lagerung, bei den späteren waren die Nadellager Serie.

Die Änderungen zum 80er Modell werden mich noch länger verfolgen.....

Ein Blick auf die frisch gepulverten Teile, es sind auch ein paar zusätzliche Teile für die 1100er mit gemacht worden. Ein paar Teile fehlen hier auf dem Bild allerdings, da hat der Pulverbetrieb geschlampt, nun muß er nacharbeiten.

Es geht los mit dem Aufbau. Nachdem ich die Hohlräume des Rahmens mit Hohlraumwachs vor Rost geschützt habe, bekam er erstmal seine Identität wieder. Das Typenschild vom alten Rahmen habe ich gereinigt, gerichtet und mit einem doppelseitigen Klebeband auf dem neuen Rahmen fixiert. Ein Member aus dem Boldor-Board schickte mir Kerbnägel, so konnte ich das Schild dann befestigen.

Schritt zwei ist der Lenkkopf mit neuen Kegelrollenlagern. Die Lager habe ich schonend mit den alten Lagerschalen als Unterlage in den gereinigten Lankkopf eingezogen. Da ich dem Lenkkopf selber nach dem Unfall nicht traue, ist auch dieser ersetzt. Eine vor längerem zerlegte Schlachtmaschine wird mir als Teilespender dabei immer wertvoller.
Zwischenzeitlich habe ich festgestellt, daß der von mir gewählte Rahmen, obwohl fast gleich im Zulassungsdatum, ein 79er Modell ist. Erst jetzt beim Aufbau merke ich, wie stark Honda das 1980er Modell überarbeitet hat. Das Kegelrollenlager ist beim 79er Modell nicht gekontert und gesichert, wird nur durch die Kopfmutter gehalten. daher ist das Gewinde für die Kontermutter im unteren Lenkkopf kürzer und auch der obere Lenkkopf ist anders, hat nicht den Raum für die gekonterten Muttern. Da ich nun den Rahmen habe incl. der recht aufwändigen Eintragung, mache ich weiter. Die Unterschiede zum 1980er Modell werden mich aber noch öfter wieder einholen.

Die Schwinge....beim Zerlegen habe ich gesehen, daß sie noch Kunststoffhülsen als Lagerung hat. Hatte mir noch nichts dabei gedacht, doch schon beim Bestellen der Ersatzteile wunderte ich mich und ging mit dem Meßschieber in die Werkstatt. Und tatsächlich: Die 79er hat einen 14mm-Schwingenbolzen, die Schwinge selber ist etwas dünner als die spätere.

Als Info: Ab dem 1980er Modell wurde eine geänderte Schwinge mit 16mm-Bolzen verbaut. Da auch die 900er als 79er Modell mit Scheibenbremse die 14er Achse hatte, sind die Schwingen der 900er sehr gesucht. Viele haben auf Scheibenbremse umgerüstet, teils, um die Bremsleistung zu verbessern, teils auch, da nur mit der Scheibenbremse der TÜV den Umbau auf einen 900er Motor absegnet. ich kenne mehrere Maschinen mit 900ccm.

Der Umrüstsatz auf Nadellager war nicht gerade billig, aber auf den wollte ich nicht verzichten. also habe ich den Umrüstsatz bestellt und montiert. 4 Nadellager halten nun die Schwingenachse, die auf dem Foto sichtbaren Endkappen sind aus Metall und beinhalten zusätzliche Lager. Sehr aufwändig, zumal die Montage der Lager nicht ohne ist.

Der nächste Step wird mich erstmal in mein Teilelager führen. Zum einen brauche ich einen 14mm-Schwingenbolzen und außerdem die passenden Fußrastenplatten, da auch die beim 79er Modell eine andere Bohrung haben dürften. Allerdings wollte ich zumindest die linke Platte wegen dem Sturz sowieso tauschen. Vor der Montage wollen die Fußrastenplatten allerdings poliert werden. Aus der mehr oder wenigen einfachen Reparatur wird schon jetzt in der Anfangsphase ein Neuaufbau, dessen Verlauf ich noch nicht abzuschätzen vermag.

Ein weiterer Schrauberabend: Die Schwingenachse ist gefunden, die Fußrastenplatten auch. Tatsächlich gibt es die Platten mit 14mm und mit 16mm-Bohrung.

Die meißte Zeit verschlang die Reinigung und Politur der Fußrastenplatten. Der erst einmal provisorische Anbau ging danach recht schnell vonstatten. Bremspedal und die dahinter liegende Bremsmimik entstammen meiner Roten, sind sie doch erheblich besser erhalten als die an der rechten Platte vorgefundenen Teile. Die Konis waren noch OK, konnten so wieder verbaut werden.

Sie steht wieder auf eigenen Füßen!

Gabel und vordere Felge haben den Unfall unbeschadet überstanden. Allerdings habe ich die eigendliche vordere Felge noch nicht verbaut, sie soll erst einen neuen Reifen bekommen.

Die hintere Felge ist eine Ersatzfelge, leider nicht so schön und makellos wie die beim Unfall beschädigte, doch nach reichlich Putzen und Polieren ist sie doch recht annehmbar.

Die Bremse ist bereits fertig eingestellt.

Ich habe den Hauptständer der CB1100F ist verbaut, da der Pulverer den originalen Hauptständer schlecht beschichtet hat. Sobald er da ist, wird er ausgetauscht.

Der Hauptständer der CB900/1100F ist stabiler, da aus Rohr und nicht gepresstem Blech, doch ist er leicht gewinkelt, daher steht er, zumindest im Rahmen der KZ, etwas steiler.

Und wieder verfolgen mich die Unterschiede der KZ/KA zur KB, die ich vorher hatte. Als ich den oberen Motorbolzen einschob, stellte ich mit Verwunderung fest, daß er zu lang ist. Nach etwas Recherche stellte ich fest, daß das hier gedoppelte Blech ab der KB anders ausgeführt ist, mit einem Hohlraum in der Mitte wie bei dem unteren Bolzen. daher brauche ich hier auch diese längere Passhülse in der Bildmitte.

Schon erstaunlich, an wievielen Stellen Honda die Maschine verändert hat.

Mittlerweile denke ich, daß die silbernen Felgen original nicht an mein Modell gehörten.

Ein Blick von hinten: alles ist gerade. Meine größte Befürchtung, der Verkäufer hätte mir eventuell einen krummen Rahmen verkauft, sind nun vorbei.

Natürlich habe ich den Rahmen vor dem Pulvern vermessen, doch man weiss ja nie....


Schritt 3: Elektrik 1

Langsam sammeln sich die Ersatzteile nach Baugruppen.

Ein neuer(!) Scheinwerferträger, ein neuer Chromring, ein neuer Klarglaseinsatz...die 750er soll perfekt werden!

Das Heckteil ist wieder montiert, das Schutzblech frisch poliert.

Das Rücklicht entstammt einem Teilespender und ist in einem perfekten Zustand!

Die Heckansicht.

Die Hinterradfelge läuft absolut mittig, auch ein Zeichen für einen absolut geraden Rahmen.

Das Cockpit entstand aus insgesamt drei Instrumenten neu. Kleine Schrammen am Oberteil habe ich mit 1000er Schleifpapier beigeschliffen und dann das gesamte Gehäuse poliert. Dem Unfallcockpit entstammt nur noch der Drehzahlmesser, Tacho und leider auch der Kilometerzähler waren zerbrochen. Daher hat die Maschine nun auch einen neuen Kilometerstand.

Das Cockpit ist verbaut, ebenso der neue Lampenhalter. Langsam wird es was.

Sie hat wieder einen Scheinwerfer. Das Gehäuse blieb ohne Schaden, brauchte nur poliert werden.Der neue Chromring mit dem neuen Klarglaseinsatz war schnell angebaut.

In meinem Fundus fand ich noch einen kompletten Reflektor.

Dank eBay habe ich nun einen gepulverten Batteriekasten, allerdings von der CB900F, also mit dem Halter für den Bremsflüssigkeitsbehälter der hinteren Scheibenbremse. Den konnte ich allerdings gut als Halter für die zusätzlichen Relais umfunktionieren, die ich auch in der ersten 750er verbaut hatte, um Abblend- und Fernlicht relaisgesteuert zu schalten.

Regler, OKIs und das Anlasserrelais sind verbaut.


Schritt 4: Motoreinbau

Ein langer Schraubertag, doch nun ist der Motor, den ich vor längerem komplett neu aufgebaut habe, in der Maschine.

Auch die Lichtmaschine aus dem originalen Motor fand schnell ihren Platz, ebenso der polierte Ventildeckel, Anlasserdeckel und das Ölthermometer.

Da der linke Motorhalter nicht wieder auftauchte ist nun ein neu lackierter verbaut. Wenn ich wieder sachen zum Pulvern weggebe, wird der Motorhalter ausgetauscht.

Nach dem Einbau vom Motor habe ich noch einmal die Schwinge ausgebaut, um die Kette zu montieren. Der hintere Teil ist damit fertig, die Schrauben bereits mit Splinten gesichert.

Der Luftfilterkasten ist auch schon drin, nur die Schläuche muß ich noch sortieren.

Die Ansaugstutzen aus dem alten Motor rissen leider bei der Demontage, waren einfach zu alt. Also muß ich jetzt erst einmal neue bestellen.

Ein Besuch beim Reifendealer, und endlich ist die richtige Felge an ihrem Platz, neu besohlt mit einem Michelin PilotActiv.

Ich habe die alte Kette wieder montiert, da sie zwar seit ca. 23.000km gelaufen ist, aber noch gut ausschaute. Heute wollte ich sie mit einem öligen Lappen reinigen, leider nur mit mäßigem Erfolg. Da erinnerte ich mich an ein Kettenreinigungsgerät, daß ich längst mal testen wollte. Flux angebracht habe ich gestaunt, was für schwarze sandige Brühe da in den Topf lief! Nun schaut sie wieder aus wie neu, ist zwischenzeitlich auch neu gefettet.


Schritt 5: Elektrik 2

Da ich noch auf die Ansaugstutzen warte fing ich noch mit dem Kabelbaum an. Die hintere Lampe ist fertig angeschlossen, der Mittelteil auch. Jetzt muß ich erst einmal das Ladegerät für das Navi anpassen, bei dem alten ist leider beim Unfall der Stecker abgebrochen.

Heute hatte ich nur 2 Stunden Zeit, doch die habe ich gut genutzt. Das Ladegerät vom Navi ist eingebaut, ebenso alle Kabel zu den Relais angeschlossen. Damit ist der Elektrikteil im Rahmendreieck fertig. Sobald ich den fehlenden Schlauch vom Luftfilterkasten besorgt und verlegt habe, kann die Batterie angeschlossen werden. Den Kunststoffeinsatz dafür habe ich innerhalb von nur 2 Tagen von einem Member aus dem Boldor-Board bekommen. Vielen Dank dafür.

Der nächste Schritt wird der Anbau der Zündspulen sein. Die Spulen der SC24 sind etwas kürzer, haben aber einen stärkeren Zündfunken und waren auch schon in der alten 750er verbaut. Dort hatte ich ein zusätzliches Gewinde in den Rahmen gebohrt, doch diesmal will ich das eleganter lösen. Wie bei meinem Rennerle werde ich ein u-förmiges Blech schneiden um die serienmäßigen Haltepunkte des Rahmens zu nutzen.

Den heutigen Abend widmete ich, abgesehen vom 2. Schlauch des Luftfilterkastens, der nun in Klarsicht ausgeführt den Namen "Gardena" führt und noch auf einen Endstopfen wartet, den Zündspulen. Da die Spulen, wie schon geschrieben, exakt 2cm kürzer sind, habe ich aus Alu eine Verlängerung gebaut. Ich denke, die Ausführung sieht gut aus. Der linke Kabelschuh ist die Masse vom Kabelbaum und Serie, der rechte Kabelschuh ist die zusätzliche Masse für die Relais, die weiter oben im Bericht beschrieben sind.

Die Baustelle für den nächsten Basteltag: Sowohl der reguläre Kabelbaum als auch der zusätzliche von den Relais sind im Lampengehäuse. Bevor jedoch alles fertig angeschlossen werden kann muß der Lenker für die Ochsenaugen bearbeitet werden. Dazu müssen Aussparungen für die Verdrehsicherung der Ochsenaugen, die Verdrehbohrungen für die Armaturen (die meistens weggebrochen sind, weil irgendwelche Bastler auf die Bohrungen verzichten) sowie die Bohrungen in der Mitte des Lenkers für die Blinkerkabel angebracht werden. Für letztere gibt es sogar eine Freigabe von LSL, denn nicht bei jedem Lenker ist es erlaubt, Bohrungen anzubringen, da diese die Stabilität des Lenkers schwächen.


Schritt 6: Vergasereinbau

Die neuen Ansaugstutzen waren heute in der Post, also konnte der Vergaser an seinen Platz. Da ich ihn vor dem Motorausbau gereinigt und neu abgedichtet hatte, reichte eine Politur der Unterdruckdosen. Die Ansaugstutzen habe ich vor dem Einbau an den Innenseiten mit Vaseline eingerieben, so konnte der Vergaser leichter montiert werden. So ging der Einbau gut von der Hand. Auch die Überlaufschläuche sind schon wieder an ihrem Platz.


Schritt 7: Lacksatz

Leider hat der Tank eine kleine Beule vom Unfall, die linke Lenkarmatur hat sich dort verewigt. Ich hoffte, ein Beulendoktor könnte den Schaden beheben, doch leider bekam ich eine Absage, dies würde nicht ohne ohne den Lack zu beschädigen machbar sein.

Abends sah ich eine Maschine mit "meinem" Lacksatz in der Bucht. also Kontakt aufgenommen und mitgeboten. Ich wollte den Tank, der tatsächlich beulenfrei und innen absolut rostfrei ist. Leider hat er jedoch von der langen Standzeit Rostschäden, die sich nicht beseitigen lassen. Doch die Seitendeckel und das Heckteil sind in einem einmalig guten Zustand. Poliert und mit den neuen Emblemen meiner Seitendeckel versehen sind sie einfach top!

Das Heckteil ist schon montiert, eine kleine Schrappe am Haltegriff ist nach dem Polieren kaum noch sichtbar. Den Bügel selber werde ich evl. noch einmal abnehmen, irgendwie habe ich den Eindruck, als wenn er vom Unfall minimal verzogen ist.


Schritt 8: Elektrik 3

Es geht auf die Zielgerade. Heute habe ich die Elektrik abgeschlossen. Als erstes kam der Lenker dran, der Bohrungen für die Armaturen und Kabeldurchführungen sowie Aussparungen für die Verdrehsicherung der Ochsenaugen bekam. Dann montierte ich den Lenker mit allen Armaturen, konnte danach die Kabel der Ochsenaugen durchziehen. Dann habe ich den Lenker fest verschraubt und alle Kabel in den Lampentopf gezogen. Das Verkabeln ging schnell, und anhand des WHBs konnte ich alle Stecker in die dafür vorgesehenen Halter stecken. So ist der Lampentopf innen schön aufgeräumt. Schon beim ersten Test funktionierte alles. Also konnte ich den Scheinwerfereinsatz wieder montieren.

Von vorn zeigt die 750er nun schon wieder ihr entgültiges Gesicht.

Leider passen die runden Spiegel, die ich extra besorgt habe, nicht, da einer ein Linksgewinde hat. Also sind erstmal eckige Spiegel verbaut, bis ich die richtigen runden bekommen habe.

Das Cockpit, schon mit installiertem Navi.

Die Bowdenzüge vom Vergaser, dem Choke und der Kupplung sind auch an ihrem Platz.


Schritt 9: Lacksatz 2

Da war ich doch neugierig, wollte den Lacksatz wieder an der Maschine sehen, auch die Sitzbank überprüfen, die auf der Unfallmaschine so gewackelt hat. Sie sitzt wieder gerade und fest, hat also keinen Schaden genommen.


Schritt 10: Auspuffanlage

Die Auspuffanlage war schnell montiert, hatte sie doch keinen Schaden genommen. Einzig die Auspuffkronen gefielen mir nicht, im eingebauten Zustand lassen sie sich schlecht reinigen und schon bei der ersten Montage hatten sie Rostansatz. Aber mittlerweile hatte ich einen guten Satz in meinem Teilefundus, der brauchte nur poliert werden. Das Ergebnis überzeugt.


Schritt 11: Endmontage

Finale! Das vordere Schutzblech hatte eine Schrappspur vom Unfall, so habe ich mit dem Dremel vorne etwa 3mm abgenommen, dann den Schnitt beigeschliffen und mit dem Lackstift eingefärbt. Der Lack blieb bei der Aktion unversehrt, so daß keiner diesen Trick sieht.

Die Fußrasten habe ich frisch lackiert und montiert, der Rest ging schnell.

Das Ergebnis finde ich klasse!

Das Dekor von den Seitendeckeln ist neuwertig, der Lack auch.

Ein Blick von hinten. Das Kennzeichen fehlt noch.

Auch das Dekor vom Heckteil ist in einem genialen Zustand.

Das i-Tüpfelchen, die originalen Aufkleber von den Helmhaltern.

Schön finde ich den Platz für das Erste-Hilfe-Päckchen. Bei den späteren Bol d'Or fehlt der Platz, da die Sitzbank nicht klappbar ist. So wird der Fortschritt zum Rückschritt. Die CB750K finde ich da durchdachter.

Der Motor, frisch lackiert und poliert passt er auch super zum Rest der Maschine.

Die Fussrastenanlage glänzt in einem neuwertigen Zustand.

Heute war ich bei der Zulassungsstelle, habe den Rahmentausch eingetragen und mir gleich ein neues Kennzeichen machen lassen, natürlich exakt wie das alte.


Schritt 12: Nacharbeiten und Wünsche

Zunächst fehlen noch die Sturzbügel, die ich seit ca. 1 1/2 Jahren suche. Leider sind diese Bügel sehr rar, heute werden sie fast nie angeboten. Die aktuellen Bügel sind nicht so schön, außerdem sollen aus persönlichen Gründen die vorher verbauten Bügel wieder verbaut werden.

Der linke Bügel, den ich habe, ist leider an einer Aufhängung gebrochen.

Ein Member aus dem Boldor-Board hat mir angeboten, den Riss zu schweissen. Also geht morgen ein Paket auf die Reise.

Bis die richtigen Bügel da sind, habe ich erst einmal andere verbaut, die ich mal bei eBay ersteigert habe. Sehen auch garnicht so schlecht aus.

Hier der Blick auf die linke Seite.

Manche bezeichnen mich als Teile-Messi, weil ich gerne Ersatzteile einkaufe, wenn sich eine gute Gelegenheit bietet. Ich habe auf jeden Fall mal meine Spiegelbestände durchforstet und tatsächlich den beim Unfall beschädigten Spiegel neu und originalverpackt gefunden. Manchmal hat das Horten von Ersatzteilen schon sein gutes.

Schnell waren sie angebaut, ein weiterer Schritt zum "Originalzustand" vor dem Unfall.

Das Cockpit, wie es sich mir bei der ersten Probefahrt zeigen wird.

Der Member aus dem Boldor-Board war sagenhaft schnell und hat sehr sauber gearbeitet. Die Schweißnaht ist von außen nicht zu sehen, der Chrom vom Bügel blieb intakt.
Ich kann an dieser Stelle einfach nur "Dankeschön" sagen!

Die geschweißte Lasche habe ich poliert und hinterher mit Klarlack versiegelt, so kann man den Unterschied zum Chrom nicht erkennen.

Natürlich mußten die Sturzbügel sofort verbaut werden.

Hier ist der geschweißte Bügel. Endlich ist auch dieses Problem aus der Welt. Vielleicht tauchen ja noch einmal neue Bügel auf, aber diese Bügel sind in meinen Augen perfekt.


Nach der Montage der Sturzbügel kam der große Moment: Der Druck auf den Startknopf. Leider tat sich nichts, doch dann fiel mir ein, daß ich den Brennraum mit Öl eingesprüht und dann alte Zündkerzen verbaut hatte. Mea culpa. Nach dem Tausch der Zündkerzen und dem Überbrücken der Batterie, die ich erst leergeorgelt hatte sprang sie sofort an und lief auf allen Zylindern rund. Nach kurzer Zeit nahm der Motor auch sauber Gas an. Leider war es heute zu kalt, so habe ich den Motor nicht eingestellt. Allein daß er lief, ließ mich zufrieden sein.

Es ist geschafft, der Vergaser ist synchronisiert, das Gemisch optimal eingestellt. Die Krümmertemperatur auf allen Zylindern weicht um maximal 5°C ab, also ist die Verbrennung absolut gleichmäßig.

Der Motor springt super an, nimmt sauber Gas an und läuft sehr ruhig und gleichmäßig.

Nachfolgend kam der Besuch beim TÜV, da selbiger im März abgelaufen ist.

"Ist der Motor warm genug für die AU?"
"Was wollen Sie messen?"
"Die sieht so neu aus ... Moment ... Oh, so alt ist die?"
"...."

Der Motor ist ein Traum, sowohl optisch als auch technisch, läßt sich sauber schalten, dreht super hoch und springt einwandfrei an.

Auch das Heck...ich bin zufrieden.

Hier findet der Neuaufbau erstmal seinen Abschluß. Nach den ersten Touren werde ich die Kopfmuttern nachziehen, außerdem den Ölverbrauch kontrollieren.




Mit der Zeit werde ich diesen Bericht fortführen und mit Bildern erweitern...

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